Haben Sie Interesse und/oder konkrete inhaltliche Wünsche? Dann schreiben Sie mir gerne über das nebenstehende Kontaktformular!
Sie können Vor-Ort-Workshops buchen, deren mögliche Inhalte ich für Sie weiter unten gruppiert habe. Sie können mir jedoch auch völlig unabhängig davon Ihre Wünsche und Ihren Bedarf mitteilen.
Jede Workshop-Einheit umfasst 90 Minuten.
Gerne können Sie sich mit anderen Sammlungen zusammenschließen. Fast alle Workshops vermitteln Grundlagen und sind daher für alle Berufsgruppen oder Interessierte geeignet, die mit Fotografien umgehen.
Unabhängig von der Teilnehmerzahl von bis zu zehn Personen, habe ich für jede Workshop-Einheit 250,– EUR veranschlagt.
Das bedeutet: Bilden Sie beispielsweise eine Gruppe von zehn teilnehmenden Personen, würde ein ganzer Workshoptag mit drei Workshopeinheiten pro Teilnehmer 75 EUR kosten.
Nur Gruppe 5 meiner Übersicht ist den KollegInnen der Restaurierung vorbehalten.
Bei Interesse und Fragen senden Sie bitte die unverbindliche, nebenstehende Anfrage mit Ihren Kontaktdaten an mich. Eine Liste meiner Workshop-Vorschläge sowie das verbindliche Buchungsformular finden Sie darunter als PDF zum Download und Ausdrucken.
1. ERKENNEN VON VERFAHREN
1. ERKENNEN VON VERFAHREN
Wesentlich für das Archivieren, Erschließen, Ausstellen und Konservieren von Fotografien ist es, die einzelnen Verfahren voneinander unterscheiden zu können. Anhand von typischen Merkmalen, die jede Fotografie in ihrer Beschaffenheit aufweist, und den relevanten materialkundlichen Informationen, lernen Sie die wichtigsten Positiv- und Negativverfahren zu erkennen.1.1 Positivverfahren-19. Jahrhundert
Daguerreotypien, Ambrotypien, Ferrotypien, Salzpapiere, Albuminpapiere, Zelloidinpapiere und Silbergelatinepapiere werden Ihnen an Originalen vorgestellt und ihre Erkennungsmerkmale vorgeführt. Erläuterungen zu möglichen Datierungen, ihrer Herstellung und Besonderheiten wie Kolorierungen oder chemischen Tonungen ergänzen die Inhalte.1.2 S/W-Positivverfahren-20. Jh.
Eigentlich sind es keine S/W-Fotografien, denn jede aus Silber zusammengesetzte Abbildung weist eine bestimmte Monochromie auf. Der Farbton der Unterlage, die Größe des Bildsilbers oder die durch chemische Tonung veränderte Struktur bilden den Farbcharakter. Genauso wenig gibt es nur matte oder glänzende Fotooberflächen. Die faszinierende Vielfalt an Silbergelatinepapieren und ihre Merkmale werden Ihnen an Originalen vorgestellt.1.3 Farbpositivverfahren-20. Jahrhundert
Autochrome, Farbrasterplatten, chromogene Farbabzüge (C-Prints), Farbdiapositive, Ilfo-/Cibachromabzüge, Polaroids und Dye Transfer Abzüge sind Positivverfahren, die Ihnen näher gebracht werden. Sie lernen ihre spezifischen Merkmale an Originalen zu erkennen.1.4 Negativverfahren-19./20. Jahrhundert
Glasnegative können mit Fotoschichten aus Kollodium oder Gelatine beschichtet sein. Darüberhinaus ist erkennbar, ob sie von Hand oder industriell gefertigt wurden. Häufig sind sie zudem lackiert, maskiert und retuschiert. Bei Kunststoffnegativen ist es wichtig, das älteste Verfahren mit einem Träger aus Cellulosenitrat von Negativen aus Celluloseacetat und Polyester unterscheiden zu können.1.5 Trägermaterialien-Kunststoffnegative
Weil Cellulosenitrat(CN) und Celluloseacetat(CA) einer alterbedingten chemischen Zersetzung unterliegen, geben sie Gase frei, die das andere Sammlungsgut ebenfalls chemisch angreifen und damit massiv gefährden. Es werden Ihnen Möglichkeiten für das Erkennen der Kunststoffe aufgezeigt.1.6 Edeldrucke-Fotomechanische Verfahren
Pigmentdruck, Gummidruck, Carbrodruck, Bromöldruck/-umdruck, Platindruck, Cyanotypie, usw... Jedes Positiv ist ein handwerkliches Unikat, meist im Druck- oder Umdruckverfahren oder auf Basis von Eisensalzen hergestellt. Der Experimentierfreude der Kunstfotografen entspricht die schier unüberschaubare Anzahl an Variationen. Präsentiert und näher gebracht werden Ihnen die häufigsten Verfahren und ihre Erkennungsmerkmale.2. ERKENNEN VON ZUSTANDSBILDERN
2. ERKENNEN VON ZUSTANDSBILDERN
Es sind die Fotografien selbst, die aufgrund charakteristischer Zustandsbilder Hinweise auf ihr fotografisches Verfahren liefern und kommunizieren, welche Maßnahmen für ihren weiteren Erhalt erforderlich sind. Gleichzeitig geben sie anhand von Herstellungs-, Gebrauchs und Alterungsspuren Aufschluss über ihre Geschichte.2.1 Terminologie für das Erfassen
Nicht nur für den Leihverkehr, generell sollten Zustandsbilder sprachlich möglichst eindeutig erfasst werden, um als Referenz verwertbar zu sein. "Tonwertumfang", "Kontrast" und "Detailreichtum" sind nur einige für Fotografien spezifische Begriffe. Aber auch zwischen einem Bruch, einem Sprung oder Riss in einer Fotoschicht gibt es Unterschiede, die leicht erklärbar sind. Vorgestellt wird ein übersichtliches System an Begriffen, das für Ihre Sammlungsdokumentation als Vorlage dienen kann.2.2 Positivverfahren-19. Jahrhundert
Präsentiert werden charakteristische Zustandsbilder von Daguerreotypien, Ambrotypien, Ferrotypien, Salzpapieren, Albuminpapieren, Zelloidinpapieren und Silbergelatinepapieren sowie Glasdiapositiven. Ihre Merkmale lassen Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung zu, aber auch Prognosen und Empfehlungen für ihre weitere Konservierung und Archivierung.2.3 Positivverfahren-20. Jahrhundert
Vorgeführt werden charakteristische Zustandsbilder von S/W- und Farbfotografien, darunter Silbergelatineabzüge, Autochrome, Farbrasterplatten, chromogene Farbabzüge (C-Prints), Ciba-/Ilfochrome-abzüge, Farbdiapositive und Polaroids. Ihre Merkmale lassen Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung zu, aber auch Prognosen und Empfehlungen für ihre weitere Konservierung und Archivierung.2.4 Negativverfahren-19./ 20. Jahrhundert
Meist leidet die Fotoschicht von Negativen unter den Abbauerscheinungen ihres Trägermaterials. Glasnegative weisen Glaskorrosion auf, die Fotoschicht löst sich ab. Bei Kunststoffnegativen schrumpft und vergilbt das Trägermaterial, wellige Verwerfungen, Blasen, Falten und Verbräunungen in der Fotoschicht sind die Folge. Die einzelnen Zustandsbilder dieser Abbauprozesse werden präsentiert und ihre abweichenden Merkmale erklärt.3. KONSERVIEREN UND ARCHIVIEREN
3. KONSERVIEREN UND ARCHIVIEREN
Der Ort, wo Fotografien gelagert werden, wie und mit welchen Materialien sie umgeben sind und in direktem Kontakt stehen, wirken sich wesentlich auf ihre Alterungs- und Abbauprozesse aus. Sie lernen die wichtigsten Zusammenhänge von Klima, Licht, adäquater Archivierung und dem richtigen Umgang kennen und helfen damit präventiv - für ganze Sammlungen - die Erhaltungsprognosen zu verbessern.3.1 Grundlagen zum richtigen Umgang
Es sind nicht nur die zu tragenden Handschuhe erforderlich. Der größte Teil der mechanischen Verletzungen an Fotografien resultiert aus der Nutzung. Dabei sind es nur flüchtige, unwesentlich erscheinende Vorgänge, die zu verbessern wären. Welche Unterlage für welche Tätigkeit, welche Beschriftungsmedien, wie die Fotografien anfassen oder umdrehen, wie den Staub entfernen, welche Lichtquelle für die Betrachtung...kleine Vorgänge, die ganz wesentlich dazu beitragen werden, die Lebensdauer zu verlängern...3.2 Materialwahl für die Archivierung
Es ist für das Erhalten von Fotografien entscheidend, in welchen Materialien sie sich dauerhaft, in direktem Kontakt befinden. Deshalb müssen die geeigneten Archivierungsmaterialien den PAT-Test bestanden haben, auch wenn dieser nur die chemischen Reaktionen prüft. Ob transparent oder opak, aus welchem Papier oder Kunststoff, in welcher Archivierungsform, sind wichtige und nachhaltige Entscheidungen, die meist aus einem Abwägen von Nutzung und Konservierung hervorgehen. Es werden unterschiedliche Archivierungsmaterialien und -systeme vorgestellt sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert.3.3 Materialwahl für Archivräume
Für das Ausstatten neuer Räume oder das Modernisieren bzw. Nachrüsten von Räumen lässt sich mit den richtigen Materialien für die Grundausstattung - Boden, Wände, Beleuchtung, Arbeitsplatz - viel für den Erhalt der ganzen Sammlung beitragen. Es werden verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten vorgestellt, sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert.3.4 Klima - Schadstoffe in Archivräumen
In Archivräumen sollte das Klima nach Internationalen Standards (ISO-Normen) geregelt werden. Die Kenntnis der fotografischen Verfahren und ihr Erhaltungszustand sind dafür wichtige Voraussetzungen. Um etwa die Alterungsprozesse der meisten Farbfotografien zu verlangsamen, müssen diese bedeutend kühler als S/W-Fotografien gelagert werden. Schadgasemittierende Kunststoffnegative müssen darüber hinaus noch separiert, wesentlich kühler und gesondert gelagert werden. Vorgestellt wird eine Übersicht an ISO-Normen, die die Klimawerte für die häufigsten Negativ- und Positivverfahren ausweist. Zudem wird die Qualität der Raumluft mit zu vermeidenden Schadgasen besprochen.4. AUSSTELLEN
4. AUSSTELLEN
Fotografien sind visuelle Werke und sollen betrachtet werden können. Werden die grundlegenden konservatorischen Bedürfnisse im Vorfeld berücksichtigt, können Fotografien überwiegend - ohne Schaden zu nehmen - ausgestellt werden. Dabei stehen das Verfahren, der Zustand, die Montierung und Rahmung sowie der Ausstellungsort mit seinen Bedingungen im Fokus.4.1 Klima - Licht - Schadstoffe
Damit Fotografien nicht durch die Präsentation in Ausstellungen Schaden nehmen, müssen im Vorfeld der Energieeintrag durch die Beleuchtung und das Klima sowie die Schadstoffe im Raum geregelt werden. Ein kontinuierliches Monitoring muss die Klimasituation überwachen und vor allem Schwankungen aufzeichnen, um ggf. weitere Schutzmaßnahmen für die Objekte veranlassen zu können. Es werden adäquate Licht- und Klimawerte sowie Monitoringmöglichkeiten vorgestellt sowie typische Schadensbilder an Fotografien nach Ausstellungen erklärt.4.2 Montieren
Viele mechanische und chemische Schäden entstehen durch falsches Fixieren der Fotografien in Passepartouts oder durch nicht geeignete Kartons. Ob freigestellt, oder durch das Passepartout abgedeckt: es gibt mehrere Möglichkeiten die Werke ästethisch ansprechend zu montieren und sie dabei so schonend wie möglich zu montieren. Die verschiedenen Techniken werden vorgestellt und Vor- und Nachteile diskutiert.4.3 Rahmen
Ein Rahmen ist für eine Fotografie sozusagen "das Haus", das vor äußeren Einflüssen wie Licht, Klima, Schadstoffen und Schadensereignissen zusätzlich schützt. Die Voraussetzung dafür ist, dass jede einzelne Rahmenlage - vom Glas bis zur Rückwand - funktionale und konservatorische Aufgaben übernimmt. Es werden Rahmensysteme mit ihren einzelnen Komponenten anhand von Mustern vorgestellt und die Vor- und Nachteile diskutiert.4.4 Erstellen von Zustandsprotokollen
Für ein Monitoring der Werke im Haus und für den Leihverkehr ist das Erstellen von Zustandsprotokollen grundlegend. Dabei gilt es die Zustandsbilder möglichst aussagekräftig, dabei aber sprachlich kompakt zu erfassen sowie grafisch zu kartieren, um über Referenzdokumente zu verfügen. Es werden praktikable Modelle für ein effektives Erstellen von Zustandsprotokollen vorgestellt.5. RESTAURIEREN
5. RESTAURIEREN
Diese Themengruppe ist für KollegInnen der Restaurierung gedacht, deren Kernkompetenz nicht unbedingt die Fotorestaurierung ist, die sich jedoch für diesen Schwerpunkt interessieren oder in ihren Sammlungen öfters Maßnahmen an Fotografien durchführen müssen. Oder auch für Berufsanfänger oder Studierende, die gerne wichtige Maßnahmen praktisch üben möchten. Es sollte Grundlagenwissen der angewandten Restaurierung und eine Werkzeuggrundausstattung vorhanden sein.5.1 Reinigen von Fotooberflächen
Feuchtes Reinigen von Fotooberflächen ist eine relativ häufige Maßnahme, die jedoch höchste Risiken für ein irreversibles Verändern bis hin zum Zerstören der Fotoschicht birgt. Unabdingbar ist daher die Kenntnis des fotografischen Verfahrens sowie die physikalischen Vorgänge zwischen der Fotoschicht und dem Lösungsmittel. Reinigungstests an Silbergelatineabzügen werden teils gemeinsam durchgeführt, teils vorgeführt und die Möglichkeiten für die Reinigung anderer Verfahren erörtert.5.2 Festigen/Stabilisieren von Verletzungen
Die häufigste Maßnahme (neben dem trockenen Reinigen) ist sicherlich das Festigen und Stabiliseren von mechanischen Verletzungen an Fotografien. Risse, Brüche, Knicke, Stauchungen, Quetschungen, Schnitte, Schichtablösung...je nach ihrem materialtechnischem Schichtaufbau und ihrer Oberfläche erfordert jede Fotografie darauf abgestimmte Maßnahmen. Vorgestellt werden Restaurierungstechniken für unterschiedliche fotografische Verfahren.5.3 Kontrolliertes Feuchten und Trocknen
Viele Maßnahmen in der Fotorestaurierung basieren auf wässrigen Klebstoffen oder Festigungsmitteln. Zudem können meist verworfene Fotoabzüge mit kontrolliert eingesetzter Feuchtigkeit entspannt und mit abgestimmten Trocknungsmethoden wieder in eine ebene Fläche gebracht werden. Grundlegend ist bei diesen Methoden, den Weg und die Geschwindigkeit der Wassermoleküle lenken zu können. Es werden verschiedene Techniken vorgeführt und erklärt.5.4 Ergänzen von Fehlstellen
Bei Gemälden finden sich auf dem Bildträger Grundierung und Malschicht, bei Fotografien Haft-oder Barytschicht und Fotoschicht. Für spannungsarme Ergänzungen in Fehlstellen wird das fehlende Material Schicht für Schicht ergänzt, wobei die Materialauswahl je nach fotografischem Verfahren und Reversibilitätsanforderung variiert. Es werden Grundlagen vermittelt, mit welchen Materialien Fehlstellen in einigen Verfahrn ergänzt werden können, immer mit Blick darauf, den richtig beschaffenen Untergrund für die abschließende Retusche zu vorzubereiten.5.5 Retuschieren von Fehlstellen
Es ist die letzte Maßnahme, die ausgeführt wird, dabei wird die Oberfläche zuerst betrachtet. Ob eine Retusche gelungen ist und in den Hintergrund einer fotografischen Abbildung tritt, zeigt sich an der Oberfläche. Ist die Ergänzung des Schichtaufbaus gut "von unten nach oben" aufgebaut, stimmt die Oberflächenbeschaffenheit, können die Farbwerte in Punkten, Strichen, flächig oder in Schraffuren gut an die originale Umgebung angepasst werden. Es werden die Grundlagen vermittelt und verschiedene Retuschiermethoden gezeigt. Auf Wunsch können weitere Seminareinheiten für das gemeinsame praktische Durchführen gebucht werden.